Wir Menschen entfalten unseren Verstand schon zu einer Zeit, in der wir noch sehr gefühlsbetont und damit in unserer Meinungsbildung von unseren Bezugspersonen abhängig sind. Auf diese Weise bilden sich zwangsläufig Meinungen und geschlossene Glaubenssysteme heraus, die nicht von eigener Erfahrung geprägt, sondern in den meisten Fällen übernommen und beibehalten worden sind.
Je unflexibler die Denkmuster sind, desto gründlicher muss jede Wahrnehmung ausgeblendet werden, die diese gefährden könnte.
Wer nur seine eigenen Überzeugungen gelten lässt und sie zäh verteidigen muss, weil sonst die Welt aus den Fugen gerät, wird unfähig zu echter Begegnung. Der Verstand ist ein Werkzeug, um Wirklichkeit zu erkennen – und nicht, um sie nach eigener Vorstellung und eigenen Erwartungen zu verzerren.
Je weniger im Wasserelement Gefühle zurückgehalten werden, desto klarer und unbelasteter ist das Wahrnehmungsvermögen im Luftelement. Jeder kennt aus eigener Erfahrung den emotionalen Filter der Aufmerksamkeit. Wer verliebt ist, sieht die Welt durch die berühmte rosa Brille. Für den Pessimisten ist die ganze Welt grau, und der Tyrann erlebt nur Widerstände und Ärgernisse. Hinter den Gedanken, mit denen wir durch Erwartungen die Welt um uns herum gestalten, wirken also unbewusste Gefühle.
Das Luftelement verleiht Wissen und Weisheit, solange es durch echte Gefühle bereichert ist. Voraussetzung für mentale Reife ist deshalb immer auch emotionale Reife.
Körperpsychotherapeutisch für diesen Bereich zur Anwendung kommende Ansätze: |
- Gespräch und Rollenspiele
- Reorientierung
- Analyse der Charakterstruktur
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